Praktischer Tierschutz
Arbeit in der Hundeauffangstation Villamalea, Spanien, August 2015
von Sonja Heiermann
Zum bereits 5. Mal reiste ich in meinen Ferien nach Villamalea, einem 5000-Seelen-Ort in La Mancha, Kastilien, um dort vor Ort den spanischen Tierschützern bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit zu helfen, sie zu unterstützen.
Ich würde sagen, der Ort ist ein Dorf, ehemals aus dem Mittelalter, gleicht einer Festung. Es gibt nur Häuser, Häuserfronten aus Beton, jeder hat seinen betonierten Innenhof, gut versteckt hinter hohen Mauern, Metalltüren oder hinter einer Betonwand. Rund um die Stadt wird es sofort ländlich mit privaten Tierfarmen mit Kaninchen in Käfighaltung, Schweinen oder Hühnern – alles gut verschlossen, ohne einsehbare Fenster natürlich, ansonsten Weinfelder oder Olivenbäume.
Es gibt zwei große Weinkeltereien in der Stadt, beide Hauptarbeitgeber. Ansonsten ist es trocken, staubig, schlichte, geringe Vegetation, keine Wälder, Wiesen oder gar Seen. Wilde Tiere sind vor allem Kaninchen, ab und zu Rehe. Kaum Vögel oder andere Tiere. Das ist die Gegend, wo Männer viele Hunde züchten (10 bis 50 Hunde sind keine Seltenheit), d. h. halten und vermehren, um mit ihnen zu jagen. Meistens Galgos, immer mehr auch Podencos. Dort werden Hunde relativ gut behandelt im Vergleich zu anderen Regionen. Trotzdem kommt es nach wie vor vor, dass Welpen irgendwo im Karton ausgesetzt werden, dass Hunde, die krank, verletzt und nicht mehr jagdtauglich sind, weggeschickt, zurückgelassen oder im schlimmsten Fall gequält und getötet werden. Oder man zieht um und lässt den Hund einfach auf dem Hof zurück oder schickt ihn in die Straßen, wenn er zu teuer oder lästig wird.